Was ist das Ziel von Zirkuspädagogik?
In der Zirkuspädagogik geht es grundsätzlich um die Vermittlung von zirzensischen Disziplinen.
Die Auswahl an Zirkusdisziplinen ist groß und reicht von Akrobatik über Jonglage und Balance bis hin zu Clownerie. Das Können und die individuellen Fähigkeiten der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen bilden dabei den Ausgangspunkt der zirkuspädagogischen Arbeit.
Körperlicher Ausdruck und Kreativität können genauso gefördert werden wie Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit. Zirkuspädagogik unterstützt körperliche und soziale Entwicklung, fördert den Aufbau eines positiven Selbstbildes, ermöglicht Selbsteinschätzung und Selbstinszenierung.
Zirkuspädagogische Arbeit setzt also auf unterschiedlichen Ebenen an und bietet damit das so oft geforderte Lernen mit Kopf, Herz und Hand.
Wie funktioniert Zirkuspädagogik?
Zirkus bietet eine Vielfalt von Herausforderungen. Durch die große Auswahl an Zirkusdisziplinen und die Vielfalt in der Gestaltung kann die Zirkuspädagogik sich individuell auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden einstellen und sie da abholen, wo sie sind. Jede*r kann im Zirkus eine Rolle finden und sich mit seinen Fähigkeiten einbringen, egal ob klein oder groß, stark oder schwach, dick oder dünn, witzig oder ernst, laut oder leise.
In einem geschützten Lernraum bieten Zirkuspädagog*innen einen Rahmen dafür, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene Freiheit und Selbstwirksamkeit erleben und dabei lernen, ihren Körper besser wahrzunehmen, eigene Fähigkeiten zu entdecken und einzuschätzen. Grenzen können wahrgenommen und auch überwunden werden. Zirkuspädagogisches Training findet in der Gruppe statt und strebt in der Regel eine Präsentation vor Publikum an.
Zirkuspädagogik hat zahlreiche Schnittstellen mit unterschiedlichen pädagogischen Fachbereichen und Einflüsse aus der Erlebnis-, Sport-, Spiel-, Theater-, Musik- und Sozialpädagogik. Die Angebote reichen von Zirkusanimationen bei Kinderfesten über Schulprojektwochen und Zirkusworkshops in den Ferien bis hin zu langfristig angelegten Zirkusgruppen.
So unterschiedlich wie die Formate sind auch die Einsatzbereiche der Zirkuspädagogik. Es gibt Schulzirkusgruppen, Zirkusprojekte in Kirchengemeinden und Sportvereinen, in der Ferienbetreuung, in Kitas, in der Sprachförderung und der Integrationsarbeit. Zirkuspädagogische Arbeit wird zudem auch in der Rehabilitation und Geriatrie, sowie in der heilpädagogischen Arbeit eingesetzt.
Unabhängig von der körperlichen Verfassung, gesellschaftlichem Stand, Herkunft, Religion, Alter oder sexueller Orientierung kann Zirkuspädagogik in der Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen eingesetzt werden und bietet eine ideale Möglichkeit für selbstbestimmtes Bewegungslernen. Kindern und Jugendlichen, die im klassischen Bildungssystem wenig Anerkennung erfahren, bietet der Zirkus vielfältige Möglichkeiten, Bestätigung zu bekommen und sich zu entfalten. Zirkuspädagogik will und kann bei Menschen jeden Alters den Spaß an Bewegung wecken, fördern und erhalten.